Pickleball – die neue Trendsportart für alle?

Interview mit dem Sportbodenspezialist AV Syntec Sportbodensysteme GmbH Europa

Während sich Padel als Breitensportart Nr. 1 in Spanien und Südamerika hierzulande langsam steigender Beliebtheit erfreut, so schwappt Amerikas Lieblingstrend gerade über den Teich. Das erste Beleuchtungsprojekt durften wir just im HALL OF PADEL in Braunschweig realisieren. Was steckt hinter der Faszination von Pickleball und welches Potential verbirgt sich womöglich für eine breite Masse? Das klären wir im Gespräch mit Albert Wagner, Geschäftsführer unserer Partnerfirma für Sportbodenbeläge, AV Syntec Sportbodensysteme GmbH Europe.

AS LED: „Pickleball – der Trend aus Amerika in deinen Worten erklärt?“

Albert Wagner: „Pickleball ist eine weitere spannende Rückschlagsportart, die sich aktuell rasant in Deutschland verbreitet. Der Ball hat eine ähnliche Größe wie ein Tennisball. Er hat aber mehrere Löcher und ist innen hohl. Die Schläger erinnern ein bisschen an Beach Tennis. Das Spielfeld ist minimal größer als ein Badmintonfeld. Das Spiel ist ähnlich wie Padel und für Einsteiger deutlich leichter zu erlernen, was es für die breite Masse sehr attraktiv macht.“

Pickleball begeistert alle Altersschichten

AS LED: „Ihr seid der Sportboden-Profi – zeichnet sich ab, dass der Trend in Deutschland angekommen ist?“

Albert Wagner: „Ich würde sagen, dass die Pickleball Welle gerad gewaltig Fahrt aufnimmt. Gehört hat es schon fast jeder – egal ob aus Tennis, Padel, Badminton o.ä.. Gespielt hat es aber noch kaum einer. Die Nachfrage bei uns nach Pickleball Courts ist riesig. In diesem Sommer werden in Deutschland viele Pickleball Standorte eröffnet. Auch Tennisvereine möchten fleißig ihre Ballwände oder Mini-Courts umrüsten, um den Mitgliedern so eine weitere Option zu bieten. Auch neue Mitglieder scheinen sich so gut gewinnen zu lassen. Aber auch viele private Geschäftsleute riechen hier ein Geschäft. Uns erreichen viele Anfragen nach dem Motto „wir haben hier eine schöne Lagerhalle – kann man hier etwas drauf machen?“. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt.“

cc: Piba Sports

AS LED: „Wie sieht das kapazitätsseitig aus: Wie viel Raum und Invest braucht Pickelball?“

Albert Wagner: „Die Frage bekommen wir bei Tenniscourts auch immer. Und so einfach kann man das leider nicht beantworten. Wir vergleichen es immer gerne mit:“ Was kostet ein Auto?“. Hier ist von bis auch alles dabei. Können wir einen Asphalt direkt beschichten, soll auf einer grünen Wiese gebaut werden, ist Gelenkschonung gewünscht usw. Da spielen sehr viele Faktoren eine Rolle.

Grundsätzlich ist der Court 6,10m breit und 13,41m lang. Ein Center Court hat 200m² (10x20m). Wie viel Auslauf möglich ist, hängt stark von den Kapazitäten des jeweiligen Kunden ab.“

AS LED: „Für wen eignet sich der Sport? Wer spielt es hauptsächlich und wo?“

Albert Wagner: „Pickleball kann jeder spielen. Von jung bis alt kann es absolut jeder. Man kann es „etwas gemütlicher“ spielen (vermutlich erfreut sich Pickleball deshalb auch in Amerika sehr großer Beliebtheit) oder man kann es sehr dynamisch spielen (aktuelle Videos von Steffi Graf und Agassi gegen Roddick und Bouchard sind schon sehr beeindruckend).“

AS LED: „Werden wir künftig pure Pickleball-Clubs erleben oder doch eher eine Ergänzung für Racket-Vereine (Tennis, Padel, Hockey …)?“

Albert Wagner: „Ich denke, wir werden beides sehen. Pickleball hat das Potenzial sehr gesellig zu sein. Gerade im urbanen Raum sehen wir ein großes Potenzial. Nach der Arbeit noch schnell mit Freunden treffen und eine Runde zocken oder in den Racket Club fahren, spielen und anschließend gesellig den Abend ausklingen lassen. Möglicherweise sogar als Event mit DJ und Musik. Hier kann jeder ein individuelles Konzept erarbeiten. Auch im Park beim Sundowner und Grill kann ich mir Pickleball sehr gut vorstellen.“

Pickleball integriert sich in alle Sportvereine und geht eigene Wege

cc: Piba Sports

AS LED: „Hat Pickleball das Potential, das Angebot von Ganztagesschulprogrammen zu ergänzen?“

Albert Wagner: „Absolut! Auf kleinster Ebene kann man Linien auf den Pausenhof aufbringen, portable Netze aufstellen und einfach loslegen. Man bräuchte in so einem Setup noch nicht einmal Sportsachen. Schläger in die Hand und los.“

 

AS LED: „Das klingt nach mächtig Fun! Vielen Dank für deine Einschätzung und in diesem Sinne: Ran an die Rackets!"

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